Update-Strategien

Update-Strategien

Von Zeit zu Zeit stehen bei jeder modernen Software Updates an. Die Gründe für Software-Updates sind oftmals technische Verbesserungen, Fehlerbeseitigungen, Performance-Verbesserungen oder gesetzliche Anpassungen.

Je komplexer die Software ist und je umfangreicher die Updates sind, desto größer ist leider auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich neben den ganzen Verbesserungen auch negative Anpassungen einschleichen.

Zudem muss jedes Update nicht nur zur Vorgänger-Version passen, sondern es muss auch zum Betriebssystem oder zu anderen angebundenen Programmen passen.

Im Fall von SAP Business One bedeutet das, dass das Server-Update zum SQL Server, zum Server-Betriebssystem, zur Server Hardware und zu den Server AddOns passen muss.

Für die Clients gilt gleiches, eventuell kommen hier sogar noch Office-, CTI- oder andere Programme hinzu.

Erschwert wird die Situation zusätzlich bei kurzfristigen gesetzlichen Anpassungen, wie Änderungen der MwSt. oder in der ELSTER-Übertragung, wobei der Hersteller kaum noch eine Möglichkeit hat, eine ordnungsgemäße Beta-Testphase durchzuführen.

Aus diesem Grund muss die Update-Strategie gut überlegt sein. Vorweg sei gesagt, dass es keinen „goldenen Weg“ für ein Update gibt. Jede Strategie kann erhebliche Nachteile mit sich bringen.

 

Voll-Update eines Produktiv-Systems

Bei einem Voll-Update werden alle betroffenen Programme (Betriebssystem, SQL Server, Exchange-Server, Office, AddOns, Webshop etc.) gleichzeitig upgedatet. Dieser Schritt gleicht bei komplexen Systemen allerdings einem technischen Selbstmord. Sollte sich nach dem Update ein grober Fehler zeigen, müsste man die Ursache lokalisieren und beseitigen. Im Extremfall wäre sogar wieder ein vollständiger Downgrade über alle Programme erforderlich.

 

Schritt-für-Schritt-Update

Beim Schritt-für-Schritt-Update wird zuerst ein einzelnes Programm upgedatet, anschließend erfolgt eine Vollabnahme durch den Anwender. Erst danach wird das nächste Programm upgedatet usw.. Diese „Salami-Taktik“ sorgt jedoch meist für einen mehrtägigen Stillstand und zu einem enorm hohen Arbeitsaufwand beim Anwender, da jede Vollabnahme sehr zeitintensiv ist. Sollte sich dann ein grober Fehler zeigen, muss ggf. wieder ein Downgrade erfolgen.

 

Prüf-Update

Beim Prüf-Update wird die Systemumgebung des Anwenders auf einem speziellen Test-System nachgestellt und dort abgenommen. Sollte sich ein Fehler zeigen, braucht kein Downgrade erfolgen. Sollte sich kein Fehler zeigen, muss jedoch die gesamte Prozedur auf dem Produktivsystem wiederholt werden. Der Arbeitsaufwand zur Vorbereitung des Systems, gefolgt vom doppelten Update-Prozess ist jedoch enorm und dementsprechend kostenintensiv.

 

Last-Minute-Update

Beim Last-Minute-Update wartet man, bis man durch gesetzliche oder technische Änderungen zum Update gezwungen wird. Hierbei hat man jedoch meistens keinen Einfluss auf den Zeitpunkt des Updates und muss ggf. erst neue Hardware beschaffen, dann einen Update-Termin vereinbaren und anschließend die Abnahme-Phase durchführen. Dadurch wäre ein langer Arbeitsausfall möglich.

 

Weichen-Update

Beim Weichen-Update arbeitet man mit zwei Seiten einer Weiche: Auf der einen Seite befindet sich das alte Produktiv-System, auf der anderen Seite wird das neue System eingerichtet und abgenommen. Im Falle eines groben Fehlers braucht man auch hier kein Downgrade durchzuführen. Erst nachdem das neue System vollständig abgenommen wurde, wird die Weiche umgestellt. So kann man ohne Risiko und ohne Systemstillstand (abgesehen vom Moment des Umschaltens) auf das neue System wechseln.

Diese Strategie hat den zusätzlichen Vorteil, dass im Falle eines Server-Ausfalls die Datensicherung auf dem zweiten Server rückgespielt werden kann und nach dem Umstellen der Weiche auch hier sofort weitergearbeitet werden kann, ohne dass man auf die Lieferung neuer Hardware warten muss. Diese Strategie hat jedoch den Nachteil, dass ein zweiter Server angeschafft werden muss. Da diese Server jedoch als reine ERP-Server ausgelegt sind, liegen die Kosten mit ca. EUR 2.000,- im überschaubaren Bereich. Wir raten daher dringend zu dieser Variante.

 

Hinweis

Bei allen Updates gehen wir davon aus, dass Ihr Administrator eine vollständige Systemsicherung durchführt und dass alle Anwender unmittelbar nach der Update-Installation eine vollständige Abnahme durchführen.